Die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderung ist deutlich häufiger und dauert immer länger als bei nicht behinderten Menschen. Momentan sind es mehr als 70.000 Personen, die auf Arbeitssuche sind. Das Problem dabei ist, dass gerade in jungen Jahren bei Personen mit Behinderungen häufig schon eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit festgestellt wird. Das bedeutet, dass diese keine Unterstützung vom AMS mehr erhalten. Zwar wurde letzte Woche im Nationalrat entschieden, die Budgetmittel für die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung deutlich anzuheben und damit ein wichtiger Schritt getätigt. Dennoch gibt es noch weitere Forderungen, um hier Verbesserungen zu schaffen. Dr. Hansjörg Hofer, Anwalt für Gleichbehandlungsfragen für Menschen mit Behinderung, klärt auf:
„Wir haben mehr als 70.000 Menschen mit Behinderung, die arbeitssuchend sind und das besonders Bedrohliche ist, die Zahl steigt immer noch an, obwohl die allgemeine Arbeitslosigkeit sinkt. Das heißt, es muss unbedingt was geschehen in diese Richtung. Da würden zusätzliche Mittel durchaus gut verbraucht werden können. Unsere Forderung ist die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung in den nächsten zwei Jahren um 20 Prozent zu reduzieren und dann eine allgemein gleichbleibende Entwicklung gegenüber der allgemeinen Arbeitslosigkeit zu haben. Dazu könnte es zum Beispiel zweckdienlich sein, wenn das AMS Menschen mit Behinderung als allgemeine Zielgruppe erkennt. Derzeit sind zwar Jugendliche, Frauen, Migranten und ältere Menschen als Zielgruppen definiert, nicht aber Menschen mit Behinderung. Die nur dann, wenn sie zufällig auch über 50 Jahre alt sind, aber junge Menschen gehören hier nicht dazu. Das gehört geändert, das AMS wird sich auch mit dieser Gruppe beschäftigen müssen...