In Österreich erkranken jährlich über 4.700 Personen an Lungenkrebs, davon leiden etwa 80 % am nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom. Beim Blasenkrebs werden in Österreich jährlich über 1.400 Neuerkrankungen gezählt. Am 21. September 2017 wurde mit der Immuntherapie EU-weit eine neue Krebstherapie zugelassen, die verbesserte Chancen für PatientInnen verspricht, die an bestimmten Formen dieser Krankheit erkrankt sind. OA Dr. Maximilian J. Hochmair (Onkologische Ambulanz, Otto Wagner Spital) über die Funktionsweise:
"Die Immuntherapie versucht das körpereigene Immunsystem wieder zu reaktivieren um gegen den Krebs selbst vorzugehen. Wir haben eine körpereigene Immunabwehr, die wird leider durch Umweltfaktoren wie Rauchen ausgeschaltet, und diese kann durch die Immuntherapie wieder reaktiviert werden.“
Die Zulassung im Bereich Lungenkrebs stützt sich auf die Resultate einer Studie die gezeigt hat, dass mit Immuntheraphie behandelte PatientInnen im Schnitt 13,8 Monate und damit 4,2 Monate länger leben als jene, die sich einer Chemotherapie unterzogen haben. Ebenfalls wurde die Zulassung für Patienten mit bestimmten Formen von Blasenkrebs zugelassen - hilfreich vor allem für jene, für die bestimmte Formen der Chemotherapie nicht in Frage kommen. OA Dr. Maximilian J. Hochmair (Onkologische Ambulanz, Otto Wagner Spital) auf die Frage, wie die Immuntherapie angewendet wird:
"In Form von Infusionen. Das dauert eine Stunde etwa und wird einmal alle zwei bis drei Wochen durchgeführt. Die Nebenwirkungen sind deutlich angenehmer. Im Vergleich zur Chemotherapie gibt es um ein Drittel weniger Nebenwirkungen. Es sind neue Nebenwirkungen, die wir verstehen müssen: Hautausschläge, Durchfall, eine Lungenentzündung oder Leberwert- oder Schilddrüsenveränderungen, die aber prinzipiell im Vergleich zur Chemotherapie deutlich besser verträglich sind und auch besser behandelbar sind, wenn man sie früh genug erkennt...