Bei der Bewertung auf Gesundheitsschädlichkeit des Unkrautvernichters ‚Glyphosat‘ wurden von EU-Behörden Regeln verletzt und die krebserregende Eigenschaft des Mittels ignoriert – darauf weist die Umweltschutzorganisation Global 2000 mit ihrem heute, Donnerstag, veröffentlichten Report „Glyphosat und Krebs: Systematischer Regelbruch durch Behörden“ hin. In dem Bericht wirft Global 2000 mehreren Behörden vor, bei der Prüfung des Pestizids Kriterien angepasst und erfunden zu haben sowie bewusst Studienergebnisse zur Karzinogenität missachtet zu haben. Betroffene Behörden sind laut der Organisation EU-Behörden wie die Europäische Chemikalienagentur ECHA oder die Umweltschutzbehörde der USA EPA. Mit dem Bericht will Global 2000 die Gefahren von Glyphosat deutlich machen und eine weitere Zulassung verhindern, über die dieses Jahr im Herbst in der EU abgestimmt werden soll. Für Helmut Burtscher, Umweltchemiker bei Global 2000, gleichen die Ergebnisse des Berichtes einem Skandal:
„Die europäische Kommission möchte ein krebserregendes Pestizid, Glyphosat, für weitere zehn Jahre zulassen. Und zwar deswegen, weil alle europäischen Behörden sagen, es ist nicht krebserregend. Das können sie aber nur sagen, indem sie die Regeln für die Auswertung von Krebsstudien konsequent und systematisch verletzen. Mit unserem Report haben wir aufgezeigt wie das passiert ist, wie Kriterien erfunden worden sind, wie unbrauchbare Studien angeführt wurden und ganz klar belastende Studien mit hanebüchenen Argumenten eliminiert wurden. Wir haben gezeigt wie missbräuchlich Daten aus anderen Studien verwendet worden sind und wie gegen alles, was wissenschaftliche Praxis und auch Vorgaben sowie Gesetze in der EU verstoßen wurde...