Die Corona-Pandemie wirkt sich für Frauen am Arbeitsmarkt ungleich negativer aus als für Männer. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich. Demnach hat die Pandemie zwar viele klassische Frauenberufe in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, jedoch hat diese Aufmerksamkeit zu keiner Verbesserung der beruflichen Gleichstellung zwischen Männern und Frauen geführt, sondern eher Unterschiede noch stärker hervorgehoben. Mag.a Aleksandra Waldhauser vom Forschungsinstitut IFES, welches die Studie gemeinsam mit dem Institut SORA, im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich, durchgeführt hat, sagt diesbezüglich:
„Erstens hat die Corona-Arbeitslosigkeit Frauen sehr viel härter getroffen. Es sind mehr Frauen arbeitslos geworden und der Aufschwung greift auch bei den Männern schon viel besser als er das bei Frauen tut. Das heißt, Langzeitarbeitslosigkeit trifft Frauen auch in einem höheren Ausmaß. Zweitens: Es gibt sehr deutliche Kürzungen in der Arbeitszeit und die fallen ebenfalls bei Frauen stärker aus. Zwischen 2019 und 2020 gab es einen Rückgang bei den tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden von Frauen von minus 18 Prozent – bei Männern waren es vier Prozentpunkte weniger. Die Gründe dafür sind natürlich sehr vielfältig: Unter anderem ist es der hohe Frauenanteil bei den interaktiven Dienstleistungen, also den Berufen mit sehr hohem Kundenkontakt. Zum anderen gibt es aber auch eine sehr starke Mehrfachbelastung durch unbezahlte Arbeit, die sehr viele Frauen dazu gebracht hat, die Arbeitszeit zu reduzieren. Drittens, gibt es eine Zunahme von Konflikten zwischen Berufs- und Privatleben. Bei den unselbstständig Erwerbstätigen ist es so, das Frauen etwas häufiger als Männer während der Pandemie ins Home-Office gewechselt sind...