Selbst bei gleicher Qualifikation, Arbeitszeit, Tätigkeit und beruflicher Stellung gibt es immer noch große Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen. Das zeigt die neue Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima Index der AK Oberösterreich. Allgemein bekannt ist, dass die Einkommen in den Frauenberufen deutlich niedriger sind als in den Männerberufen. Aber auch innerhalb der einzelnen Branchen verdienen Frauen deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Unter Vollzeitbeschäftigten beträgt der Einkommensunterschied laut den Erhebungen des Arbeitsklima Index rund 300 Euro netto, unter Teilzeitbeschäftigten 100 Euro. Die mangelnde Zufriedenheit mit dem Einkommen ist einer der Faktoren für den dramatischen Einbruch bei der Arbeitszufriedenheit. Es gibt aber auch noch andere Gründe wie Sozialforscher Mag. Daniel Schönherr (SORA) zusammenfasst:
„Zum einen ist es ein deutlich gestiegener Arbeitsdruck, der Männer und Frauen trifft - Arbeitsdruck sowohl körperlich als auch psychisch. Beide, Männer und Frauen, sagten zum Beispiel vor der Pandemie 2019 „nur“ zu einem Sechstel, dass er oder sie unter ständigem Arbeitsdruck arbeiten würden, ohne Möglichkeit auf Pausen. Dieser Wert ist mittlerweile gestiegen, auf jeden oder jede Vierte, die unter einem hohen Arbeitsdruck arbeiten muss.“
In beinahe allen Subdimensionen des Arbeitsklima Index liegen die Frauen derzeit hinter den Männern zurück, besonders bei der Einkommenszufriedenheit (minus fünf Punkte), beim Optimismus für die Gesellschaft (minus drei Punkte) und bei den eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt (minus zwei Punkte). IFES-Geschäftsführerin Dr.in Eva Zeglovits:
„Sechs von zehn Frauen insgesamt sagen, sie haben bei Einkommen oder Gehaltseinstufungen Benachteiligungen gegenüber männlichen Kollegen erlebt...