Die Finanz-Realität der Frau bleibt auch weiterhin trist. So verdienten im abgelaufenen Jahr Frauen in Vollzeit im Schnitt um 16,9 Prozent weniger als ihr männlicher Gegenpart. Anders betrachtet heißt das, dass jede Frau 62 Tage pro Jahr unbezahlt arbeitet – oder jedes ganze 6. Jahr. Für Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Oesterreich, hat das mehrere Ursachen:
„Natürlich is es eine Kombination aus vielen Faktoren, aber ganz besonders liegt es daran, dass Frauen noch immer sehr stark in jenen Bereichen tätig sind, die schlechter bezahlt sind, die schlechtere Verdienstmöglichkeiten aufweisen, als die der Männer. Und es liegt auch nicht an der Bildung. Oft wird hier der Schluss gezogen, dass es schlechter ausgebildete Frauen gibt. Nein, das ist ganz sicherlich nicht so. Alleine, wenn man sich die Studienabschlüsse im Jahr 21 und 22 vor Augen hält: 58,9 % wurden von Frauen abgelegt. Das heißt, es ist hier auch nicht eins zu eins auf die Bildung zu schließen, sondern nach wie vor so, dass es schlechter bezahlte Branchen sind und natürlich auch weniger Führungskräfte.“
Nur 23 Prozent aller Frauen (31% der Männer) glauben, dass ihre Pension ausreichen wird, um sich ihren im Alter angestrebten Lebensstandard leisten zu können. Frauen (25%) machen sich daher auch häufiger Gedanken über die Alters- und Pensionsvorsorge als Männer (18%). Die aktuell hohe Inflation befeuert dieses Problem weiter, da die Inflation Frauen (29%) vergleichsweise stärker einschränkt als Männer (23%):
„Jede vierte Frau ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Das heißt einerseits der geringe Verdienst, beziehungsweise die hohe Inflation führen dazu, dass jede vierte Frau oder fast mehr als jede vierte Frau, auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist...