Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) macht aktuell auf die prekäre Versorgungslage für Kinder und Jugendliche mit Diabetes aufmerksam. Es gibt zu wenige Personalstellen für die multidisziplinäre Betreuung in den Spezialzentren mit Ambulanz. Die zusätzlich erforderliche mobile Betreuung ist nur in einem Bundesland vollständig umgesetzt. Gerade bei Kindern, deren Betreuung und langfristige gesunde Zukunft von dieser Versorgung abhängt, ist es nötig, die benötigten Ressourcen bereitzustellen – ein Optimalszenario, von dem Österreich noch ein gutes Stück weit entfernt ist. Ao.Univ.Prof. Dr. Birgit Rami-Merhar, MBA, Medizinische Universität Wien:
„Es gab eine österreichweite Umfrage unter kinderärztlichen Zentren, sprich Krankenhäusern mit Diabetesambulanzen, die befragt worden sind, wie viele Kinder und Jugendliche sie mit Diabetes betreuen und wie viele Personen und wie viele Stunden pro Woche sie sich damit beschäftigen können. Und das Ergebnis war ein eklatanter Mangel an Personen, die sich um diese Kinder kümmern sollten, die nicht entsprechend der Leitlinien sind. Das heißt, wir haben zu wenig Fachpersonal und zu wenige Stellen für dieses Fachpersonal, um Kinder und Jugendliche mit Diabetes optimal versorgen zu können.“
In der Fachliteratur gibt es klare Zahlen, wie ein multidisziplinäres Team aussehen muss, das 100 Kinder und Jugendliche mit Diabetes betreut. Es besteht aus einem Kinderärzt mit diabetologischer Zusatzausbildung, ein Diabetesberater, 0,3 Vollzeitäquivalente für Psychologie sowie Kinderkrankenpflege, einer halben Stelle für eine Fachkraft für Ernährung und 20% einer sozialarbeiterischen Vollzeitstelle sowie einer administrativen Unterstützung...