2024 war in Österreich das zweite Jahr in Folge von Rezession geprägt. Die Länder Zentral- und Osteuropas erwiesen sich dagegen als Wachstumstreiber in der EU. Für 2025 erwartet Erste Group Research für CEE erneut ein höheres Wachstum von +2,8 % (Eurozone: +1,0 %). Fritz Mostböck, Leiter Erste Group Research, erläutert, worauf diese Erwartung zurückzuführen ist:
„Einerseits durch gestiegene Reallöhne, sinkende Inflation, wo natürlich auch der private Konsum entsprechend eine große Stütze in diesen Märkten darstellt. Es wird weitere Investitionen seitens der EU geben, und das wird auch die Märkte entsprechend beflügeln.“
Für die Unternehmen des ATX, die traditionell stark in der CEE-Region verankert sind, bietet dies Chancen. Trotz der wahrscheinlichen Belastung durch geopolitische Risiken sollte das moderat verbesserte Umfeld, weitere Zinssenkungen und vor allem eine attraktive Bewertung dem ATX weiteres Kurspotenzial verschaffen.
„Das, was leicht bestärkend ist, dass das Handelsvolumen nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine, wo es doch ein bisschen einen Schock gegeben hat, vor allem auch in das letzte Jahr noch hinein leicht am Anziehen war. Also das bestätigt doch auf moderater Basis auch, dass die Handelsumsätze leicht im Anziehen sind.“
Der Kampf gegen die Inflation gestaltete sich 2024 aus EZB-Sicht erfolgreich, weshalb aus Sicht von Erste Group Research für dieses Jahr mit weiteren vier Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte zu rechnen ist. Für Christoph Schultes, Chief Equity Analyst für Österreich der Erste Group, werden einige Sektoren im kommenden Jahr besonders attraktiv:
„Und wenn ich sage Attraktivität, worauf bezieht sich die? Dann bezieht sich die nicht nur auf Bewertung, sondern auch auf Gewinnwachstum, Erfüllung der Erwartungen, Dividenden, Rentabilität bezogen auf Buchwert, operative Margen und die Bilanz – ein ganz wesentlicher Punkt: Bilanz und Verschuldung...