
Am 14. November ist Weltdiabetestag, ein internationaler Aktionstag, der in diesem Jahr die Bedeutung von Prävention, Früherkennung und gleichberechtigter Teilhabe von Menschen mit Diabetes in den Mittelpunkt stellt. Weltweit leben laut International Diabetes Federation bereits mehr als 589 Millionen Erwachsene mit der Stoffwechselerkrankung. Besonders alarmierend: Fast die Hälfte der Betroffenen weiß nichts von ihrer Erkrankung. Auch in Europa ist die Zahl hoch. Rund 66 Millionen Menschen leben mit Diabetes, jede siebte Schwangerschaft ist von erhöhten Blutzuckerwerten betroffen. Prim. Univ.-Prof. MR Dr. Peter Fasching, MBA, Präsident der ÖDG, Wien:
„Wenn wir jetzt auf Österreich schauen, haben wir insofern ein Thema, dass wir keine genauen epidemiologischen Zahlen darüber wissen, wie viele der in Österreich lebenden Menschen tatsächlich an Diabetes mellitus leiden oder davon betroffen sind beziehungsweise welche Form des Diabetes mellitus vorliegt. Wir gehen davon aus, dass etwa 10 Prozent – Pi mal Daumen, je nachdem, wie viele Menschen derzeit in Österreich leben – also rund 800.000 Personen betroffen sind. Davon kennt etwa ein Drittel die Erkrankung nicht, sie ist noch unbekannt und nicht diagnostiziert. Und was natürlich auch sehr wichtig ist: Wir haben nicht nur den klassischen Diabetes mellitus Typ 2, der in erster Linie Menschen der zweiten Lebenshälfte betrifft und mit Lebensstilfaktoren assoziiert ist, wobei auch hier eine genetische Grundlage sehr wichtig ist, sondern auch Menschen, die oft im Kindes- und Jugendalter vom Diabetes betroffen sind, was mit dem Lebensstil wenig bis gar nichts zu tun hat, da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, die dann ausbricht. Außerdem gibt es Menschen, die in der Schwangerschaft von Glukosetoleranzstörungen betroffen sind...