[[Armut]] gefährdet die [[Gesundheit]] und reduziert die Überlebenschancen.
Ebenso wie beim Untergang der Titanic, die Passagiere der 1. Klasse größere
Überlebenschancen hatten, ist es auch heute. Martin Schenk von der österreichischen
Armutskonferenz schildert die Lage.
„Die Ungleichheit vor dem Tod ist leider nicht mit der Titanic versunken. Auch heute ist
es in ärmeren Ländern oder auch den USA so. Das hat man in New Orleans gesehen. Aber auch in Österreich
gibt es diese Ungleichheit. Die Gesundheits-
und Lebenschancen sind bei Armen 3-mal schlechter. Sie sind doppelt so oft krank
wie Bezieher mittlerer Einkommen. Ebenso ist es bei der Bildung. Menschen mit Pflichtschule
sind kränker als Personen mit Matura."
Reiche und wohlhabende Menschen leben in Österreich zwischen
fünf und sieben Jahre länger als Arme, selbst reiche Raucher leben länger als
arme. Der Grund dafür ist weniger in der medizinischen Versorgung als in den
Lebensumständen zu suchen, wie Schenk aufzeigt.
„Maximal ein Drittel des Unterschieds hängt von der Medizin ab.
Bei Frauen sind es 20-40 %, bei Männern 10-30 %. Der Rest erklärt sich aus der
Bildung, den Handlungsspielräumen und den gesundheitsgerechteren Verhalten. Die
wichtigsten Punkte liegen außerhalb der Medizin. In der Public-Health-Forschung
ist das eine Binsenweisheit. Auch die WHO stimmt hier überein...