Vierzig Jahre, das ist für ein interdisziplinäres Festival zeitgenössischer Kunst beachtlich und alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Es zeigt, dass der steirische herbst, der sich über all die Jahre immer wieder neu positioniert und erfunden hat, trotz und durch die Herausforderung, vor die er sein Publikum stellt, für die Stadt und die Region ein wichtiger Teil kultureller Identifikation geworden ist. Die 40 Jahre werden besonders gefeiert und Intendantin Veronica Kaup-Hasler schildert einen der zahlreichen Höhepunkte die Veranstaltung „Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen".

„Das ist ein einmaliges Ereignis am 30. September. Die Dramaturgin hat sich seit vielen Jahren mit der Installation von Wissen befasst. Sie hat Wissensvermittlung zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit gemacht. Es ist ein Setting wo man in intimen Gesprächen um einen Euro eine halbe Stunde Wissen erkaufen kann. Es gibt aber auch die Möglichkeit einfach zu zuhören und das Wispern als theatralisches Setting zu begreifen."

Die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit war für den steirischen herbst in den vierzig Jahren seines Bestehens immer eine Schlüsselfrage: In der speziellen herbst-Ausstellung „Reading Back And Forth" im stadtmuseumgraz spüren sieben Künstlerinnen und Künstler, diesen Fragen nach und entwickeln spezifische Lesarten der Geschichte und der Gegenwart des Festivals. Der Kurator Bildende Kunst Reinhard Braun sieht diese 40 Jahre als Chance und als Belastung

„Eine Ausstellung über 40 Jahre ist natürlich reizvoll und undankbar zugleich...