Nach dem Kompromiss zur „Neuen Mittelschule" wird sich in
den nächsten Wochen und Monaten zeigen wie viele Schulen an dem Versuch
teilnehmen werden. Univ. Prof. Dr. Bernd Schilcher, der Leiter der
Expertenkommission von BM Schmied ist zuversichtlich. Alleine in der Steiermark
seien es siebzehn Schulen. Nach der politischen Einigung liegt ihm jetzt daran
Lehrer und Eltern zu informieren, so auch heute Abend in Linz im Rahmen eines
Vortrages des Schul- und Erziehungszentrums (ScheZ). Den wichtigsten Punkt des
Konzepts kann er nicht oft genug wiederholen.
„Dass die Kinder nicht mit neuneinhalb Jahren eingeteilt werden. Das ist zu früh. So können
sie vier Jahre beobachtet werden. In Europa gibt es außer Deutschland kein
anderes Land mehr wo so früh getrennt wird."
Eine weitere typische deutsch-österreichische Eigenschaft
ist das „verteufeln" von Fehlern. Hier fordert der Experte ein Umdenken. Ein
mögliches Vorbild ist hierbei die Europaschule in Linz. Dessen Direktor Prof.
Stefan Giegler schildert den Ansatz.
„Das heißt einen Fehler nicht unbedingt als etwas Negatives
zu sehen, sondern als wichtiger Schritt in einem Lernprozess. Das zu vermitteln
ist wichtig. Deshalb gibt es ein Feedbacksystem. Wir an der Europaschule halten
es für wichtig die Selbsteinschätzung der Kinder zu fördern. Die Erfahrung
zeigt, dass die Orientierung der Kinder nicht der Vergleich mit Anderen ist,
sondern der eigene Fortschritt im Vordergrund steht...