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Biokraftstoff]]e werden oftmals als Allheilmittel
im Kampf gegen Klimaveränderung und Erdölabhängigkeit geahndet. Gleichzeitig
werden jedoch für die große Treibstoffnachfrage riesige Mengen an landwirtschaftlicher
Nutzfläche benötigt, welche den eigentlichen Nahrungsmittelanbau zurückdrängen.
Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen wie Wirtschaft, Politik und
Umweltschutz haben dazu heute das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln
betrachtet. Für Christoph Streissler von der [[Arbeiterkammer]] Wien ergeben sich
durch die Verdrängung von Nahrungsmittelanbauflächen bereits erste spürbare
Probleme:
„Unsere Analysen, die sich auf weltweite
Studien stützen, zeigen, dass die derzeitige Verwendung von Biokraftstoffen
sehr unökonomisch ist und zu sehr hohen Belastungen der Verbraucher führt,
teilweise auch Folgen hat für die Lebensmittelpreise. Es ist bekannt, dass die
Preise bei Weizen um 100 Prozent angestiegen sind, was zum Teil auch auf die
Biotreibstoffe zurückzuführen ist!".
Für Silvia Herrmann, [[Global 2000]], ist die
Nutzung von [[Biomasse]] durchaus sinnvoll, wie zum Beispiel in der Wärme- und
Stromproduktion. Agrotreibstoffe, so Herrmann, können jedoch nur ein
Nischenprodukt sein. Eine verkehrspolitische Trendwende ist für die
Umweltschützerin die bessere Alternative. Ein weg dorthin führt laut Jurrien
Westerhof, Greenpeace, über den Umweltminister und sparsamere Autos:
„Wenn der Umweltminister es wirklich ernst
meint mit Klimaschutz, dann setzt er sich mit aller Kraft dafür ein, dass Autos
sehr rasch sparsamer werden...