42 Prozent, beinahe jeder zweite, der Österreicher sind
kaufsuchtgefährdet. Das ist das erschreckende Ergebnis einer aktuellen Studie
der [[Arbeiterkammer]] (AK). Das ist ein drastischer Anstieg von elf Prozentpunkten
gegenüber dem Vorjahr. Was genau Kaufsucht eigentlich ist weiß Michael Musalek,
der Leiter des [[Anton-Proksch-Institut]]s.
„Das Entscheidende ist nicht, dass man gerne kauft, sondern
das Kaufen ist das Ziel. Die Produkte werden
nicht ausgepackt oder genutzt. Kann man auch nicht, wenn man das 15. oder 20. Handy
hat. Der Vorgang ist das Wesentliche. Der Betroffenen ist der Krankheit ausgeliefert."
Die Gründe für den Shoppingwahn sind vielfältig. Kaufen
dient etwa als Ersatz für Einsamkeit oder als Belohnung für Stress. Prinzipiell
zeigt die Studie, dass die Gefährdung unabhängig von Alter, Bildung oder
Einkommen ist. Musalek warnt daher.
„Prinzipiell kann jeder betroffen sein. Es gibt zwar
Häufungen, aber das heißt nicht, dass mittelalterliche Männer nicht süchtig sein
können. Jemand der prinzipiell nicht gerne einkäuft ist natürlich weniger
gefährdet. Wenn eine Erkrankung auftritt, dann meisten zu einer Depression oder einer
Angststörung dazu. Dann dekompensiert das System."
Laut AK liegt die Ursache für Kaufsucht auch in einem
falschen Umgang der Gesellschaft mit Konsum.
Sie hat daher gefordert, dass Verbraucherbildung in den Schulunterricht einfließt...