Die Österreicher zahlen absolute Spitzenwerte an Maklerprovisionen. So liegt etwa die durchschnittliche Provision um 90 Prozent höher als in Deutschland. In Belgien oder Irland muss der Mieter überhaupt nichts zahlen. Das Wirtschaftsministerium hat nun einen Entwurf zur Makler-Verordnung zur Begutachtung ausgesandt. Die Arbeiterkammer (AK) kritisiert, dass dieser nicht weit genug geht. Warum erklärt Franz Köppl, Wohnpolitikexperte der AK:
„Dieses Teilsegment umfasst nur rund 20 Prozent des Wohnungsbereiches. Beim Rest ändert sich nichts und die Belastung bleibt enorm. Aber auch dort wo sie gesenkt wird, bleibt sie die höchste in Europa. Sie liegt dann 26 % über deutschem Niveau."
Darüber hinaus wird die Orientierung durch die neue Verordnung komplizierter. Die Senkung gilt nämlich nur für Wohnungen, die voll unter das Mietrechtsgesetz fallen. Der Wohnrechtsexperte ortet hier einen weiteren groben Mangel des Entwurfs.
„Welcher Mieter weiß schon ob seine Wohnung in den Vollanwendungsbereich des Mietrechts fällt. Ich glaube, dass viele Makler auch nicht wissen was die Basis sein wird. Missbrauch und Fehlern sind Tür und Tor geöffnet."
Dieser Missbrauch hat auch bisher stattgefunden, und die AK geht davon aus, dass es hier zu drastischen Verschlechterungen für Mieter kommen wird...