Der zweite Zwischenbericht der Expertenkommission zur Zukunft des österreichischen Schulsystems wurde heute vorgestellt - mit dem wesentlichen Ziel, die Gesamtschule in Österreich zu etablieren. Laut Kommissionsleiter Bernd Schilcher sollen in Zukunft damit verbunden vor allem die verschiedenen Talente der Schüler besser gefördert werden:
„Denn nur das gibt dem Kind seine Würde, wenn es in einem Gebiet erkennbar gut ist und etwas kann. Und es gibt ihm das notwendige Selbstbewusstsein, das erforderlich ist, um die Lebenswelt zu bewältigen! Wir haben heute am laufenden Band Probleme mit dem kindlichen Selbstbewusstsein, das möchten wir ändern! Wir verfolgen dahingehend eine Doppelstrategie, einerseits gute Lehrer, andererseits eine kräftige Ausweitung des Lehrangebots!".
Der bisherige Unterricht würde vor allem darunter leiden, dass er Antworten auf Fragen liefert, die niemand stellt, so Schilcher. Das Wissen würde seiner Meinung nach so nur sinnlos aus den Lehrbüchern weitergegeben werden. Der Kommissionsleiter fordert daher eine ganz neue Lerntheorie:
„Wir brauchen endlich eine neue Lerntheorie! Durch vermitteln lernt niemand, wenn das nicht die Interessen trifft, wird es niemand lernen! Lernen im wirklichen Sinn heißt, sich etwas aus Überzeugung aneignen! Das bedeutet Angebote machen und die Neugier wecken! Und in modernen Schulen läuft das auch bereits, auch bei uns!"...