Die heute 42-jährige Elisabeth F. wurde seit ihrem 18. Lebensjahr von ihrem Vater in einem Versteck in seinem Haus in Amstetten, Niederösterreich gefangen gehalten und missbraucht. Der unfassbare Fall von sexuellem Missbrauch ist erst am Sonntag bekannt geworden. Die Gefangene hat anscheinend sieben Kinder geboren. Aufgeflogen ist der Fall, weil eine wahrscheinlich 19-jährige Tochter, die im Keller eingesperrt gewesen ist, plötzlich schwer erkrankt war. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Einzelheiten schildert Oberst Franz Polzer vom Landeskriminalamt Niederösterreich.
„Die Kerstin, die Erstgeborene war offenbar gesundheitlich sehr angeschlagen. Sie litt angeblich unter Krampfanfällen. Die Mutter wollte ihre Tochter zu einem Arzt bringen und hat ihren Vater gebeten. Er hat offenbar noch einen Funken an Menschlichkeit in sich. Er brachte Mutter und Kind hinauf. Auch hier gab es ein letztes Mal einen Brief den die Mutter schreiben müsste."
Die drei Kinder, die in den Wohnräumen lebten, sind laut Polizei "bestens erzogen" und bei guter Gesundheit. Drei weitere Kinder lebten im Wohnhaus selbst. Laut Polizei hat der Tätere den Behörden vorgegeben, dass seine vermisste Tochter diese bei ihm vor der Tür weggelegt hat. Auf diesem Weg konnte er sie adoptieren. Wie das geschah schildert Polzer.
„Er hat die Mutter einen Brief schreiben lassen, in dem sie sagt, dass sie das Kind weggeben muss. In Wahrheit hat er es selbst hinauf genommen und selbst als Enkel aufgezogen. Drei an der Zahl waren es und immer wieder dasselbe Muster."
Nach der Befreiung und dem Teilgeständnis des Täters ist für die Polizei der Fall weitgehend geklärt, aber es gibt auch noch eine Menge offene Fragen...