Immer mehr jugendliche Mädchen lassen eine Schwangerschaft abbrechen. Diese besorgniserregende Entwicklung zeigen die neuesten Statistiken von pro:woman, dem Ambulatorium für Sexualmedizin und Schwangerenhilfe. Der Anteil an 14- bis 19- jährigen Mädchen hat sich seit 2005 beinahe verdreifacht. Die genauen Zahlen kennt Elke Graf, die Geschäftsleiterin von pro:woman.
"Der Anteil der 14- bis 19-Jährigen hat sich seit 2005 verdreifacht. Waren es 2005 noch vier Prozent, so sind es heute fast 11 Prozent. Die aktuellen Zahlen des Jahres 2008 sagen, dass der Trend weitergeht."
Jährlich werden in Österreich etwa 30.000 bis 35.000 Schwangerschaftabbrüche durchgeführt. Der steigende Anteil von Minderjährigen hat verschiedene Ursachen. Eine davon ist für Garf ganz einfach ein Mangel an Information und Aufklärung. Das ist ihr Schluss aus der täglichen Arbeit, wie sie ausführt.
"Wir sehen die Hauptgründe in fehlerhafter Verwendung. 46 Prozent der Frauen die zu uns kommen haben nicht verhütet. Das heißt 54 Prozent der Frauen haben verhütet, aber offensichtlich falsch. Bei vielen war es der coitus interuptus oder ein geplatztes Kondom. Sie verhüten also gar nicht oder fehlerhaft."
Angesichts dieser alarmierenden Entwicklung spricht sich pro:woman für eine Anhebung der öffentlichen Mittel für Sexualpädagogik aus. Frauen in Österreich geben jährlich rund 17,5 Millionen Euro für Schwangerschaftsbrüche aus...