Eine aktuelle Studie des Instituts für höhere Studien (IHS) kritisiert das österreichische Spitälerwesen scharf. Die Studie wurde heute anläßlich der dritten Verleihung des Österreichischen Preises für Gesundheitsjournalismus präsentiert. Ein Großteil der Krankenhäuser wird extrem ineffizient geführt, kritisieren die Studienautoren. Dass hier auch politische Maßnahmen Schuld sind, formuliert IHS-Direktor Bernhard Felderer so.
"Überkapazitäten gehören abgebaut. Die Spitäler sollten sich spezialisieren. Die Standortpolitik gehört überdacht. Ganz wichtig ist auch eine Qualitätsmessung. Dagegen wehren sich allerdings die Ärzte, obwohl es eigentlich selbstverständlich sein sollte."
Schätzungen über das Einsparungspotenzial liegen bei drei bis fünf Milliarden Euro. Dieses Geld würde den Patienten zugute kommen. Solange Lokalpolitiker jedoch etwa das Schließen einer Abteilung oder eines Spitals aus wahltaktischer Sicht heraus blockieren, werde sich nichts bessern. Aber auch die Krankenhäuser selber müssten besser geführt werden, meint Studienautor Dr. Thoms Czypionka. Aber er streicht heraus, dass die von Orden geführten Spitäler die positive Ausnahme sind.
"Es geht um moderene Managementorientierung. Gerade die Ordensspitäler sind hier sehr agil. Man kann die Küche oder die Zulieferungen auslagern, ohne die Qualität sinken zu lassen...