Die Ergebnisse einer heute vorgestellten Erhebung sorgen für eine alarmierte Stimmung unter Österreichs Imkern. Durch den Einsatz von Pestiziden zur Saatgutbeizung sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zwischen 2.500 und 3.000 Bienenvölker zu schaden gekommen. Josef Stich, Präsident des Österreichischen Erwerbsimkerbundes, über das besorgniserregende Bienensterben:
„In den letzten Jahren treten in Österreich immer wieder Bienenverluste in der Zeit während und nach der Rapsblüte auf. Das passiert vor allem in intensiv agrarisch genutzten Gebieten. Seit das Beizmittel Chinnook, aus der Familie der Neonicotinoide, beim Raps zur Beizung eingesetzt wird, haben sich die Probleme gehäuft. Eine aktuelle Erhebung der Imkerorganisation hat ergeben, dass zumindest 2.500 bis 3.000 Bienenvölker beschädigt oder beeinträchtigt waren. Der Imker bemerkt das meist, wenn er zu einem Bienenstand kommt und zuhauf krabbelnde Bienen vorfindet. Diese Bienen sind flugunfähig, desorientiert und zeigen eindeutige Vergiftungserscheinungen und verenden dann im Freien. Sehr oft ist auch ein latenter Abgang der Flugbienen zu vermerken."
Laut Stich sind Bienenvölker eingespielte Organismen, bei denen die Anwendung von bestimmten Pestiziden, zu Zusammenbrüchen führen kann. Das Fehlen von Flugbienen schwächt das gesamte Bienenvolk, welches den Bienenstock nicht mehr ausreichend beheizen kann und demzufolge nicht ausreichend Brut herangezogen werden kann...