Über 100.000 Frauen werden jedes Jahr nach Europa zur Zwangsprostitution gebracht. Das sind jedoch nur zwei Drittel des tatsächlichen Ausmasses. Frauenhandel findet nämlich auch am informellen Arbeitsmarkt statt, der Bereiche wie Gastronomie und Hausarbeit, Kinder- und Krankenbetreuung, Landwirtschaft und den kommerziellen Heiratsmarkt umfasst. Im Vorfeld des am 22. und 23. Oktober stattfindenden internationalen Symposiums „Arbeit-Migration-Rechte: Strategien gegen Frauenhandel machte heute Frauenministerin Heidrum Silhavy auf dieses Problem aufmerksam:
„Weltweit werden die Zahlen auf 2,4 Millionen geschätzt und davon ist ein Drittel nicht in den Bereich Sexarbeit oder Prostitution einzubinden. Ich denke, dass sind ganz wesentliche Zahlen, die nämlich zeigen, dass es in der Frage der Ungleichgewichtung, der Menschenhandel leider nicht eine abnehmende Entwicklung ist, sondern wir noch genauer schauen müssen, wo es sich überall um Menschenhandel handelt."
Das Symposium steht unter dem Schwerpunkt der Weiterentwicklung von Kompetenzen und Handlungsmodellen im Kampf gegen Frauenhandel und findet anlässlich des zehnjährigen Bestehens der LEFÖ-IBF, der Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel statt. Mag. Evelyn Probst, Koordinatorin LEFÖ-IBF:
„Wir sprechen von Frauenhandel, wenn Frauen in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse gehandelt werden. Entweder unter falschen Versprechungen oder unter Druck und Gewalt oder mit Hilfe von großen Schulden die sie dann in ihrem Zielland unter schweren Bedingungen abarbeiten müssen...