Die österreichischen Frauen- und Mädchenvereine haben heute ein Resümee über die vergangen Jahre gezogen, ihre Arbeiten präsentiert und Forderungen an PolitikerInnen gestellt. Pro Jahr nehmen mehr als 70.000 Frauen und Mädchen die Angebote von nunmehr 53 Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Anspruch. Die meisten von ihnen kommen wegen Problemen in Zusammenhang mit Existenzsicherung, Gewalterfahrungen und Beziehungen, so Hannah Steiner, Koordinatorin Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen.
„Unser derzeitiger und langjähriger Arbeitsschwerpunkt ist es, zur Verbesserung der Einkommensunterschiede von Frauen und Mädchen beizutragen. Dabei ist Österreich innerhalb der EU Schlusslicht. Frauen verdienen, je nach dem in welchen Branchen und in welcher Arbeitsaltersgruppe, immer noch um bis zu 40 Prozent weniger als Männer. Das trägt auch oft dazu bei, dass sich Frauen aus schwierigen Beziehungen nicht lösen können."
Die Armutsgefährdung von Frauen ist auch ein Schwerpunkt des Vereins „Kassandra". Innerhalb der Beratungsstelle hat es im letzten Jahrzehnt eine Zunahme der Anfragen in Bezug auf Armut gegeben. Die Kombination von Armut, Gewalt und die dazugehörigen gesundheitlichen Folgen sind sehr gravierend, betont Anneliese Erdemgil-Brandstätter, „Kassandra", Psychosoziale Beratung...