Das Tabuthema Scheideninfektion betrifft jede dritte Frau, doch vielen ist es peinlich darüber zu reden. Oft mit schwerwiegenden Folgen für Gesundheit und Beziehung. Aufklärung ist wichtig, denn in 50% aller Fälle handelt es sich bei Juckreiz, Brennen und Ausfluss nicht um eine Pilzinfektion, sondern um eine gestörte Scheidenflora. Univ.-Prof. Dr. Armin Witt, von der Medizinischen Universität Wien:
„Im Prinzip gibt es viele Scheideninfektionen. Zu den wesentlichen, die 95% ausmachen, gehört die bakterielle Vaginose einerseits und anderseits die Vaginalpilzinfektion. Besonders empfänglich ist die Frau in der zweiten Zyklushälfte, weil viel Zucker in der Scheide gebildet wird. Aber nicht durch die Nahrungsaufnahme, sondern durch den lokalen Zucker. Und der wird durch das weibliche Hormon Östrogen gebildet. Und da ist man besonders anfällig für Infektionen.“
Juckreiz, Brennen, Ausfluss und unangenehmer Geruch sind längst nicht für alle betroffenen Frauen Grund genug für einen Arztbesuch. Sehr häufig werden Infektionen, die von den Geschlechtsorganen ausgehen übergangen und in ihrer Bedeutung unterschätzt. Viele Frauen verzichten darauf, eine kompetente fachärztliche Diagnosestellung einzuholen.
„Die Konsequenzen sind unterschiedlich. Die chronische Pilzinfektion macht ja wirklich chronisch massiv Probleme. Der Krankheitswert ist aber nicht sehr groß. Man kann nicht sagen, dass jemand daran sterben wird...