In Österreich zahlen mittlerweile rund 50 Prozent der Bevölkerung keine Lohn- bzw. Einkommenssteuern mehr. Seit der Steuerreform 2009 zahlen cica 2,7 Millionen keine Lohn- bzw. Einkommensteuer, weil sie unter die Besteuerungsgrenze fallen. Fakt ist, dass sich die Steuerlast immer weiter zum sogenannten Mittelstand verlagert. Der Umverteilungseffekt muss finanziert werden, warnt DI Herbert Paierl, Präsident des Management Clubs und Magna Cosma Vorstand:
„Wir müssen uns auch vor Augen halten, dass vieles davon nicht steuer- sondern schuldenfinanziert ist. Das wird in den nächsten Monaten dramatisch werden, wenn die Kapitalmärkte zu überlegen beginnen müssen, auch die Schuldner zu retten. Denn alles muss irgendwann zurückgezahlt werden. Und das sind die Steuerlasten der Zukunft".
Die Steuerdiskussion wird zunehmend zu einer Finanzierungsdiskussion. Österreich ist unter den Top 5, geht es um die höchste Besteuerung der Löhne und Einkommen. Die Besteuerung ist ein komplexes, kompliziertes Thema, meint Herbert Paierl. Es gebe sehr viele Ausnahmen, Förderungen, die die Bürger aber auch die Steuerberater meist nicht überblicken können.
„Das halte ich für eine wesentliche Komponente, die leistungs-, beitrags- und motivationshemmend ist. Das ist nicht fair. Ein Bekannter hat seine Steuererklärung verschiedenen Steuerberatern gegeben, es sind neun unterschiedliche Lösungsvorschläge raus gekommen".