Berichte über Gewaltfälle an
Österreichs Schulen häufen sich. Ein Drittel aller Schüler zeigt
laut dem schulpsychologischen Dienst problematisches Verhalten. Fast
jeder fünfte Schüler gibt an, kürzlich gemobbt worden zu sein. Der
letzte dramatische Fall war in Graz. Eine Mitschülerin zündete das
Kopftuch eines Mädchens an. Vor diesem Hintergrund präsentierte die
Lehrergewerkschaft heute einen Krisenratgeber für Lehrer. Auf 43
Seiten werden in knapper Information die wesentlichsten Punkte für
den Krisenfall vorgestellt. Gewaltexpertin und Psychologin Rotraud
Perner über den Ratgeber:
„Das heißt, in Zukunft, wenn so
etwas passiert, dann kann der Lehrer hier nachschlagen. Wenn man im
Stress ist kann man nicht klar denken. Hier geht es darum, dass die
Eltern verständigt werden müssen oder, dass der Kontakt mit der
Öffentlichkeit Chefsache ist. Das sind handfeste Tipps an die man
sich halten kann. Wenn man im Stress ist, reagiert man auf
Stammhirn-Niveau."
Gab es früher nur ein
verhaltensauffälliges Kind in der ganzen Schule, sind es heute oft
mehrere pro Klasse. Die Schule ist dabei selten die Ursache, sondern
nur der Austragungsort. Acht von zehn Lehrern sind mit dieser
Situation aber überfordert...