Österreichweit leben 1,5 Millionen
Menschen die permanent unter Schmerzen leiden. Die meisten davon
unnötigerweise. Eine aktuelle Untersuchung der Österreichischen
Schmerzgesellschaft (ÖSG) zeigt: Fast alle Schmerzpatienten (95
Prozent) konsultieren zwar früher oder später einen Arzt -
allerdings zum Teil erst nach langem Zuwarten. Ein Drittel der
Betroffenen wartet einen oder sogar mehrere Monate bis sie
medizinische Hilfe suchen. Ebenfalls rund ein Drittel (32 Prozent)
der Befragten greifen zur bedenklichen Selbstmedikation. Prof. Likar
vom Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie LKH Klagenfurt
über die Situation:
„Menschen gehen oft sehr spät zum
Arzt. Die Österreicher im Schnitt erst nach drei bis vier Wochen.
Das liegt auch daran, dass es immer mehr Firmen gibt, die Medikamente
auf den freien Markt bringen. Diese sind ohne Verschreibung zu
erhalten. Viele Menschen nehmend diese dann über längere Zeiträume.
Das kann bis zu fünf Monaten dauern."
Wer zu lange ohne ärztliche Betreuung
Schmerzmittel einnimmt, riskiert Folgen wie Magen-, Leber- oder
Nierenschäden. Ein zunehmend auftretendes Phänomen ist in diesem
Zusammenhang auch, dass Menschen, die zu viele Schmerzmittel
einnehmen, durch diesen Schmerzmittelübergebrauch Kopfschmerzen
bekommen. Experten gehen davon aus, dass etwa ein Prozent der
erwachsenen Bevölkerung darunter leidet...