Die SPÖ sagt nicht strikt „Nein" zum Vorschlag der
ÖPV-Innenministerin Maria Fekter über eine „Anwesenheitspflicht"
für Asylwerber. Der Vorstoß sieht vor, dass asylsuchende Personen
im ersten Monat das Erstaufenthaltszentrum nicht verlassen dürfen.
Die Ministerin will damit die Ängste der Bevölkerung beruhigen und
Asyl-Missbrauch verhindern. Nach ersten strikten Ablehnungen von
Seiten des Koalitionspartners, relativiert Bundeskanzler Werner
Faymann heute nach dem Ministerrat:
„Es gibt Menschen die brauchen dringend unseren Schutz. Es gibt
aber auch viele die werden zum Beispiel von Schleppern hergebracht.
Da muss man mit den Partnerländern reden. Missbrauch ist ganz klar
abzustellen. Allerdings darf der Schutz für Bedürftige damit nicht
vermengt werden. Das ist unzulässig."
Auch Vizekanzler Josef Pröll betont, dass es um eine strikte
Trennung geht. Keineswegs soll eine generelle Einmonatspflicht
gelten. Es gebe aber offensichtlich Asylmissbrauch. Es komme nicht
selten vor, dass Leute untertauchen. Bei der geplanten
"Anwesenheitspflicht" in den Erstaufnahmezentren gehe es um
jene, die unkooperativ sind. Kooperativ bedeutet für den Vizekanzler
beispielsweise, wenn sich Asylwerber ausweisen oder ihre Gründe für
die Einreise nennen. Bis geklärt sei, ob es sich wirklich um
Schutzbedürftige handle, brauche es deshalb eine
Anwesenheitspflicht:
„Das ist eine Frage die geklärt werden muss...