Österreich zählt mit 30.000 bis 40.000 Schwangerschaftsabbrüchen zu den Spitzenreitern in Europa, nach Russland und Rumänien, etwa gleichauf mit Ungarn und Bulgarien. Hauptursache ist ein ineffizientes Verhütungsverhalten und mangelnde Informationspolitik. Drei von vier Frauen werden im Laufe Ihres Lebens ungewollt schwanger. DDr. Christian Fiala, Leiter des Gynmed-Ambulatoriums und Verhütungsexperte:
„Österreich hat deshalb viel ungewollte Schwangerschaften, weil schlecht verhütet wird. In der Schweiz und in Holland gibt es um ein Drittel weniger Schwangerschaftsabbrüche, weil dort viele Kosten von der Krankenkassa bezahlt werden – nicht nur in der Prävention, sondern natürlich auch in der medizinischen Versorgung. In Österreich haben drei von vier Frauen eine ungewollte Schwangerschaft – das ist absolut als Versagen der Gesundheitspolitik zu bezeichnen. Und würde in keinem anderen Lebensbereich so durchgehen!“
Besonders jungen Menschen wird geschützte Sexualität erschwert. Die Sexualerziehung in Österreichs Schulen ist laut den Experten mangelhaft, außerdem können sich viele Jugendliche Verhütungsmittel nicht leisten. Die Kosten für die Pille oder Spirale werden nicht von der Krankenkassa übernommen, was Österreich zum westeuropäischen Schlusslicht macht. Überall sonst bestehen erleichternde Regelungen zumindest für Jugendliche und sozial Schwache. Und Schwangerschaftsabbruch ist nach wie vor strafbar. Mag. a Monika Vana, von den Grünen:
„Was viele nicht wissen ist, dass Schwangerschaftsabbruch als solches generell im Strafrecht formuliert ein Verbrechen ist und alle ÄrztInnen, die daran mitwirken, ein Verbrechen begehen...