Kritik an der Fremdenpolitik der
Bundesregierung üben heute Vertreter des Integrationshauses. Die
ständige Verbindung von Flüchtlingen mit Kriminalität und die
geplante „Aufenthaltspflicht" für Asylwerber führen nach ihnen
zu einer Verschärfung der Situation. Als Lösungsansatz wird ein eigenes
Integrationsministerium gesehen, oder zumindest eine Ansiedelung der
Agenden außerhalb des Innenministeriums. Ehrenobmann und Initiator
Willi Resetarits bringt die Situation überspitzt auf den Punkt:
„Der Polizeiminister oder die
Polizeiministerin wollen Menschen fangen, wenn sie etwas angestellt
haben. Danach werden sie ins Gefängnis gesteckt. Jetzt kriegen die
eine soziale Aufgabe und sind, drastisch ausgedrückt, zu blöd. Sie
haben nur gelernt einzusperren, also sperren sie die Asylwerber ein."
Anfang der Woche hat Innenministerin
Maria Fekter ihren Vorschlag über eine generelle
„Anwesenheitspflicht" für Aslywerber vorgelegt. Sie begründet
die Notwendigkeit mit steigender Kriminalität und einem Abtauchen
der Flüchtlinge in die Anonymität. Mit ähnlichen Begründungen
wurde das Fremdenrecht in den letzten sieben Jahren beinahe jährlich
novelliert. Nadja Lorenz, Asyl- und Menschenrechtsanwältin,
kritisiert, dass es keine Zahlen für die Begründungen gibt:
„Die Innenministerin bleibt uns die
Zahl der Folgeanträge schuldig, aufgrund der sie die Gesetze
verschärfen muss...