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ine wahre Explosion an
Normen für ziviltechnische Projekte verursacht hohe Kosten und
Rechtsunsicherheit in Österreich. Im Jahr 2000 bestanden etwa 10.000
Normen. 2006 wurde eine Verdoppelung auf 20.000 erreicht. Mit 22.000
Normen im Jahr 2009 liegt der Wert nun bei 220 Prozent des Jahres
2000. Das berichtet die Bundessektion Ingenieurkonsulenten anlässlich
des 150-Jahre-Jubiläums des Berufsstandes „Zivilingenieur". DI Josef Robl,
Vorsitzender der Bundessektion, erklärt wie es zu den Kosten kommt:
„Der erste Schritt ist
der Kostenfaktor in den Büros. Diese Normen müssen besorgt werden
und das ist kostenpflichtig. Dieser Kostenfaktor wird dann natürlich
an die Auftraggeber überwälzt. Alleine der Eurocode, das ist für
Beton- , Stahlbeton- und Holzbauten, umfasst 6.500 Seiten. Bei einem
Download vom Ö-Norm-Institut sind das Kosten von 9.000 Euro pro
Büro."
Als Gründe für den
Anstieg sieht Robl einen gesteigerten Regelungsbedarf einerseits.
Auf der anderen Seite ist die Normenwelt auch eine Geschäftswelt,
wo Umsätze getätigt werden um den Apparat am Leben zu erhalten. Die
Beteiligten sind sozusagen in einem Perpetuum-Mobile und erfinden
ständig neue Regelungen. Als Lösung sieht der Experte eine freien
Zugang zu den Normendatenbanken:
„Diese Förderung, im
Speziellen eine KMU-Förderung, würde keine hohen Kosten
verursachen...