Polizeianhaltezentren (PAZ) sind Gefängnisse in denen Schub- und Verwaltungsstrafhäftlinge untergebracht werden. Österreichweit existieren 17 solcher Zentren. Bei einem Lokalaugenschein im Anhaltezentrum auf der Wiener Rossauerlände konnten neun „YPD-Praktikanten" des Innenministeriums sich ein Bild davon machen, worum es sich bei diesen Einrichtungen handelt. Oberstleutnant Diethmar Huber erklärt, was man unter einem Polizeianhaltezentrum versteht:
„Ein Polizeianhaltezentrum darf nicht mit einer Justizvollzugsanstalt verwechselt werden. In einem Polizeianhaltezentrum befinden sich Menschen in Schubhaft, Menschen, die eine Verwaltungsarreststrafe abzusitzen haben, oder die für kurze Zeit, also bis zu 48 Stunden, für Gerichte in Verwahrung gehalten werden."
Das Polizeianhaltezentrum in Wien ist neben der Betreuung von Verwaltungsstrafhäftlingen und Schubhäftlingen auch für die Koordination von Abschiebungen zuständig. Oberstleutnant Diethmar Huber über den Alltag der Häftlinge:
„Der Häftlingsalltag beginnt um 6 Uhr früh, da werden die Häftlinge geweckt. Ab 7 Uhr 15 gibt es Frühstück, danach beginnen strukturelle Abläufe, wie Arztbesuch, Kantinenbesuch, duschen, spazieren. Einige der Häftlinge müssen auch anderen Behörden vorgeführt werden. Gegen 12 Uhr gibt es ein Mittagessen und am Nachmittag gibt es die Schubhaftbetreuung. Wenn Besuchstag ist, können die Häftlinge Angehörige sehen. Sie erhalten nochmals die Möglichkeit, Bewegung im Freien zu machen und gegen 17 Uhr wird das Abendessen verabreicht...