Der „Tierschutzprozess" gegen Mitglieder des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) dauert nun schon fünf Monate. In mittlerweile 38 Prozesstagen in Wiener Neustadt konnte kein Beweis gegen die Angeklagten gefunden werden. Der bisherige Höhepunkt ist jetzt die Widerlegung eines linguistischen Gutachtens der Anklage. Dieses 35.000 - Euro-Gutachten besagte, dass der Angeklagte DDr. Martin Balluch ein Bekennerschreiben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verfasst hat. Die Verteidigung hat jetzt nachgewiesen, dass große Teile des Schreibens aus einem Brief und einem Flugblatt zusammengesetzt waren. Balluch dazu:

„Jetzt war die Frage: Wer ist der Autor des Briefes. Der Brief befindet sich auf der Website des VGT am 13. Mai. Wir haben auch den Originalbrief geschrieben von Herrn Josef Plank, dem damaligen Geschäftsführer. Es gibt auch die Aufforderung an den Webmaster, diesen Brief online zu stellen. Am 19. Juli letzte Woche hat Herr Plank zugegeben den Brief geschrieben zu haben. Es ist also offensichtlich, dass ein zentraler Teil des Textes nicht von mir stammt. Ebenso ist es beim Flugblatt."

Hauptanklagepunkt ist immer noch die Gründung einer kriminellen Organisation nach Paragraf 278a. Verschiedene Sachbeschädigungen wie Buttersäureattentate und Tierbefreiungen sollen von den Tierschützern ausgeführt und koordiniert worden sein. Das ist für Verteidigerin Dr. Alexia Stuefer durch den Prozess praktisch schon widerlegt:

„Wir haben hier alle Maßnahmen im Einsatz, die man sich als Polizei wünschen kann...