Außenminister
Michael Spindelegger will durch gezielte Zuwanderung bis 2030 rund
100.000 ausländische Fachkräfte ins Land holen. Sie würden von
der Wirtschaft aufgrund eines akuten Fachkräftemangel gebraucht.
Arbeiterkammer (AK) - Präsident Herbert Tumpel findet die
Wirtschaft mache es sich zu einfach. Immerhin haben die heimischen
Betriebe in den letzten Jahren bei der Ausbildung von Lehrlingen
stark gespart. Heute gibt es um 5.347 Lehrlinge im ersten Lehrjahr
weniger als 2008. Tumpel macht diese Strategie für die Situation
verantwortlich:
„So
kann es nicht sein, dass in der öffentlichen Debatte der Anschein
herrscht, dass wir einen akuten Facharbeitermangel haben, und
gleichzeitig die Wirtschaft ihren Ausbildungsverpflichtungen nicht
nachkommt. Die Situation gehört rasch geändert. Ich appelliere an
alle Unternehmungen."
Tumpel
irritiert der Rückgang auch vor dem Hintergrund, dass inzwischen
jede Lehrstelle bis zu 30 Prozent vom Staat finanziert wird. Außerdem
sieht er genug Potenzial für Fachkräfte am österreichischen
Arbeitsmarkt. Derzeit gibt es 65.000 mehr Arbeitssuchende in
Österreich als vor der Krise. Viele davon seien in der Krise
entlassen worden und gut ausgebildet:
„Der
Anteil der qualifizierten Arbeitnehmer ist beträchtlich. Das ist
klar, denn wenn die Industrie Leute entlässt, sind das qualifizierte
Männer und Frauen...