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WOG, Hypo Alpe Adria oder Meinl - Die Zahl der
großen Wirtschaftsskandale steigt. Damit die österreichische Justiz
im Kampf gegen Wirtschaftskriminelle besser gerüstet ist,
präsentiert Justizministerin Claudia Bandion-Ortner heute ein
Maßnahmenpaket. Mehr Transparenz soll das Vertrauen in die Justiz
stärken. Mehr Kompetenzen sollen die Strafverfolgung erleichtern.
Zentral ist dabei eine neue Kronzeugenregelung für das
Finanzstrafrecht. Bandion-Ortner dazu:
„Es ist wichtig, dass wir diese konspirativen
Strukturen aufbrechen. Dazu brauchen wir Leute die auspacken. Daher
müssen wir Anreize Schaffen, nach dem Motto: Wer singt, geht
straffrei. Die Kooperation ist notwendig um schwere Straftaten
aufzuklären."
Diese Regelung soll ab 01.01.2011 in Kraft treten.
Eine weitere Maßnahme ist die Einrichtung von vier
Wirtschaftskompetenzzentren. Sie sollen in Wien, Salzburg, Innsbruck
und Graz entstehen. Rund 40 Staatsanwälte sollen in Zukunft auf
Wirtschaftsfälle spezialisiert sein. Die Ministerin rechnet mit rund
800 Fällen pro Jahr. Bandion-Ornter zu den Zentren:
„Dort sollen Richter und Staatsanwälte arbeiten
die gut in diesem Bereich ausgebildet sind und Erfahrung haben. Das
soll schon in die Ausbildung früh einfließen. Dazu solle s
Praxisbezug geben. Die Staatsanwälte sollen in ein Unternehmen gehen
und dort arbeiten, um zu sehen wie es in der Wirtschaft wirklich
abläuft...