Im ersten Halbjahr 2010 wurden in Österreich 40.910 Straftaten gegen Leib und Leben angezeigt. Das sind um vier Prozent weniger als im letzten Jahr. Es gab 80 Raubüberfälle auf Tankstellen, Trafiken und Wettbüros. Dazu kommen 149 Überfälle in anderen Geschäftslokalen. Auch das sind deutlich weniger als im Vorjahr. Die Formen traditioneller Gewalt nehmen ab. Dafür gibt es Entwicklungen, die noch vor wenigen Jahren nicht beachtet wurden. Innenministerin Maria Fekter dazu:
„Es gibt natürlich einige Phänomene, die neu sind. Denken sie an die Gewalt durch das Internet: Cybermobbing oder -bullying. Diese neuen Gewaltarten wollen wir unter wissenschaftlicher Begleitung beleuchten, weil hier oft die Polizei erst am Zug ist, wenn schon etwas passiert ist.“
Diese neuen Gewaltphänomene sind noch weithin unbeachtet. Dagegen werden „klassische“ Gewaltdelikte wie Körperverletzung, Raub oder Mord stark wahrgenommen. Die Zahlen des Innenministeriums zeigen, dass auch hier die Vergehen weniger werden. Im vorigen Jahr gab es um vier Prozent weniger Fälle. Dieser positiven Entwicklung steht das Gefühl der Bevölkerung entgegen. Maria Fekter über das Phänomen:
„Es ist doch so, dass es ein subtiles Gefühl gibt, dass die Gewalt steigt. Das können die Fakten so nicht bestätigen. Darum wollen wir uns anschauen, warum das so ist.“
Als einen Grund sehen die Experten des Innenministeriums die verstärkte mediale Berichterstattung. Dazu kommt aber auch die erhöhte Bereitschaft der Bevölkerung, sich zu wehren. Gewalt in der Familie wird zum Beispiel nicht mehr so leicht hingenommen...
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