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16.09.10 - „Schüssel soll Mandat zurücklegen“:Zuwenig Protest gegen deutsche Atomverlängerung

16.09.2010
100916gru.jpg Die Grünen üben heftige Kritik an der Entscheidung der deutschen Bundesregierung ihre Atomkraftwerke länger laufen zu lassen. Die 17 Reaktoren sollen jetzt nicht bis 2022 stillgelegt werden. Erst in 30 bis 40 Jahren wird der letzte Meiler vom Netz gehen. Im Durchschnitt wird die Laufzeit um zwölf Jahr erhöht. Für die grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig ist das ein Milliardengeschenk an die Atomkonzerne:

„Hochgerechnet auf die zwölf Jahre bringt das in etwa hundert Milliarden mehr Reingewinn für die Atomkonzerne. Das ist ausschließlich eine Entscheidung des Geldes, dem die Sicherheit der deutschen und auch österreichischen Bevölkerung geopfert werden."

Dazu kritisiert Glawischnig auch die passive Rolle der österreichischen Regierung. Obwohl 14 EU-Staaten keine AKW besitzen, oder den Ausstieg beschlossen haben, spricht Bundeskanzler Werner Faymann von einer Minderheit der Atomgegner. Glawischnig führt die Haltung darauf zurück, dass Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel Aufsichtsrat beim Energiekonzern RWE ist:

„Wolfgang Schüssel profitiert persönlich vom Ende des Atomausstiegs. Ich fordere ihn, auf sein Mandat zurückzulegen. Auch Parteichef Josef Pröll soll hier für Ordnung sorgen. Es gibt keinen Grund dafür, dass Schüssel die Interessen eines Atomkonzerns vertritt, und gleichzeitig im Parlament über diese Materie abstimmt. Das ist klar unvereinbar. Er bezieht bei RWE das Doppelte seinen Abgeordnetengehalts. Damit ist klar: Er ist den Interessen des Konzerns verpflichtet und nicht der österreichischen Bevölkerung...

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