In sechs Jahren wird vielleicht der letzte frei lebende Orang-Utan auf diesem Planeten sterben. Allein innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich die Population dieser Menschenaffen um 80 Prozent reduziert. Die internationale Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) listet die Primaten deshalb unter "vom Aussterben bedroht". Mitverantwortlich dafür sind auch die Konsumenten im Westen und in Österreich, die durch ihr Kaufverhalten die starke Nachfrage nach Palmöl ankurbeln. Signe Preuschoft, Verhaltensbiologin, dazu:

"Die Situation der Orang-Utans hat sich seit Mitte der 90er Jahre - wo der Palmölboom begonnen hat - dramatisch verschlechtert. Die Wälder sind in einem Außmaß vernichtet worden, wie sich das keiner hätte träumen lassen. Und dann kamen diese großen Waldfeuer Ende der 90er Jahre hinzu. Das Resultat ist, dass in den letzten 20 Jahren die Anzahl der Orang-Utans auf Borneo von 250.000 zurückgegangen ist auf 50.000. Und dieser Trend ist noch nicht umgekehrt."

Deshalb setzen sich die VIER PFOTEN gemeinsam mit der Borneo Orangutan Survival (BOS) Foundation für die Rettung der Orang-Utans in Indonesien ein. Im Augenblick werden die "Waldmenschen", wie sie auf indonesisch heißen, vertrieben, umgebracht oder illegal gehalten, wo sie nicht selten verhungern. Überlebende Babys werden für den illegalen Tierhandel oder als Touristenattraktion entführt. Ob sie ein natürliches Rückzugsgebiet finden hängt auch von dem Verhalten der Konsumenten ab, denn die hohe Nachfrage nach Palmöl ist die Hauptursache für Rodungen. Preuschoft:

"Ich denke schon, dass das Konsumentenverhalten sehr wichtig ist. Und wir haben als Konsumenten Möglichkeiten der Erpressung...