Der „Verein für Anti-Piraterie" (VAP)
will erstmals in Österreich Sperren für Internetseiten durchsetzen.
Zahlreiche Webseiten machen große Mengen an Spielfilmen, TV-Serien
und Dokumentarfilmen der breiten Öffentlichkeit kostenlos
zugänglich. Über Werbeeinnahmen profitieren sie von der
Bereitstellung von urheberrechtlich-geschütztem Material. Dr.
Andreas Manak, Urheberrechtsexperte und Rechtsanwalt des VAP, über
das Vorgehen:
„Eine der beliebtesten Seiten ist
hier Kino.to. Nachdem es uns nicht möglich war die Inhaber ausfindig
zu machen, und der Server in Russland steht, wo es keine
ausreichenden rechtsstaatlichen Regelungen gibt, wollen wir die
Serviceprovider in die Pflicht nehmen. Sie sollen die Internetseite
sperren."
Der VAP verweist auf die vom
Beratungsunternehmen TERA durchgeführte EU-Studie zu den
wirtschaftlichen Folgen von Raubkopien in der europäischen
Kreativwirtschaft. Österreich selbst wird in der Studie zwar nicht
spezifisch beleuchtet. Experten gehen aber davon aus, dass man hier
von zehn Prozent vom deutschen Markt ausgehen kann. Laut Studie sind
in Deutschland im Filmsegment im Laufe der nächsten fünf Jahre
mindestens 40.000 Arbeitskräfte gefährdet. In Österreich wackeln
also bis zu 4.000 Arbeitsplätze. Die jetzige Unterlassungsklage ist
als Musterklage gedacht. Sie soll als richtungsweisendes Beispiel
dienen. Manak dazu:
„Also wir haben beschlossen einem
großen Provider, nämlich UPC-Telekabel zu beklagen. Es ist ein
ausgewählter Provider unter mehreren...