Aus aktuellem Anlass ruft das Österreichische Grüne Kreuz für Gesundheit gefährdete Personen dringend zur Impfung gegen das heimtückische Meningokken-Bakterium auf. Bei der Meningokokken-Infektion handelt es sich um eine relativ unbekannte und weitgehend unterschätzte Krankheit, die sehr plötzlich auftritt und im schlimmsten Fall, das sind zehn Prozent der Fälle, zum Tod führen kann. In Österreich infiziert sich jeden 3. Tag ein Mensch mit den gefährlichen Meningokokken-Bakterien. Im letzten Jahr wurden 100 Erkrankungsfälle registriert, für weitere elf Menschen endete die Infektion tödlich. Im Vergleich dazu: 2009 gab es 79 durch Zeckenstiche übertragene FSME-Fälle. Derzeit bergen eben begonnene Pilgerreisen das vermehrte Risiko, sich mit Meningokokken-Bakterien zu infizieren. Viele muslimische Gläubige, die nach Saudi Arabien pilgern und dort aufgrund der dicht gedrängten Menschenmassen ein stark erhöhtes Risiko haben, sich mit den gefährlichen Bakterien zu infizieren, sind aus Österreich und anderen EU-Ländern. Das ÖGK für Gesundheit führt deshalb eine Informationsaktion für die muslimische Bevölkerung in Österreich durch. Doktor Wolfgang Maurer vom Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien:

"In Saudi-Arabien hat es während der Hajj in der Vergangenheit immer wieder große Ausbrüche von Meningokokken-Infektionen gegeben. Die Pilger sind dann in ihre Heimatländer zurückgekehrt, haben mit einem neuen Stamm, den sie dort erworben haben, in ihren Heimatländern wieder andere angesteckt. Somit ist es weltweit, besonders in muslimischen Ländern in Afrika, zu Meningokokken-Epidemien gekommen...