In Österreich leidet jeder dritte Diabetespatient an Depressionen, das sind je nach Schätzungen 100.000 - 200.000 Österreicher. Besonders Typ2-Diabetiker sind gefährdet, sie leiden doppelt so häufig an Depressionen wie gesunde Menschen. Anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November spricht Dr. Heidemarie Abrahamian, Abteilungsvorständin der Internen
Abteilung im Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe, Wien:
"In Österreich gibt es ca. 400.000 Patienten mit Diabetes mellitus und man kann rechnen, dass ca. 100.000 von diesen Patienten auch an einer Depression leiden, das heißt beide Erkrankungen haben. Wir erkennen die Depression beim Diabetespatienten daran, dass diese Patienten in ihrem Stoffwechsel sehr schlecht sind und dass sie nicht mit dem Arzt an der Genesung mitarbeiten wollen. Sie sind zu erschöpft, zu müde und zu antriebslos, um die Anforderungen, die für die Diabeteseinstellungen notwendig sind, zu erfüllen. Die Patienten bewegen sich kaum, sie sitzen vor dem Fernseher, sie leben sehr zurückgezogen und gehen auch gar nicht hinaus. Ebenso ernähren sie sich ungesund. Das sind so typische Zeichen, für einen Patienten, der depressive Symptome hat oder bereits an einer Depression leidet."
Dass Depression und Diabetes oft miteinander einhergehen, wurde von Dr. Heidemarie Abrahamian in der MDDM-Studie (Major Depression - Diabetes mellitus) bestätigt. Ob die Blutzuckerkrankheit die Depression bedingt oder umgekehrt, ist derzeit noch unklar...