In Österreich sind zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung armutsgefährdet, das sind rund eine Million Menschen. Fast die Hälfte, über 490.000 Menschen, sind manifest arm. Diese Menschen können zum Beispiel ihre Wohnung nicht angemessen warm halten und Arztbesuche nicht wahrnehmen. Anlässlich des europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung hat die Volkshilfe Österreich mit der Unterstützung des Fonds Gesundes Österreich heute eine Studie präsentiert, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit auseinandersetzt. Über die Ergebnisse der Studie spricht Erich Fenninger, Geschäftsführer Volkshilfe Österreich:
"Wir weisen mit unserer Studie nach, dass die Gefährdung von Armut und Krankheit gegeben ist und das es einen Zusammenhang gibt: Armut macht krank und Krankheit macht auch arm. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen die arm sind sich auch schlechter gesundheitlich ausgestattet fühlen. Die Gesundheitszustände sind wesentlich schlechter, wir können das auch abzählen: Menschen mit geringem Einkommen sind mehr krank, haben mehr Diabetes, mehr Krebserkrankungen, haben ein verkürztes Leben - sie sterben früher - der Unterschied beträgt zwischen vier und neun Jahren."
2008 waren 100.000 Österreicher mehr von manifester Armut betroffen als noch das Jahr zuvor und die Zahlen der armutsgefährdeten Menschen in Österreich steigt stetig. Dabei spielt der Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit in der sozial- und gesundheitspolitischen Diskussion bis jetzt noch eher eine untergeordnete Rolle...