Die Bundesregierung ist nach den starken Protesten der
Pensionistenvertreter doch bereit, über die geplanten Kürzungen im
Budget zu sprechen. Ursprünglich sollte der
Alleinverdienerabsetzbetrags für Kinderlose gestrichen werden. Das
hätte viele Pensionisten, vor allem mit kleinen Pensionen,
getroffen. Noch letzte Woche hielten Bundeskanzler Werner Faymann und
Vizekanzler Josef Pröll an der Maßnahme fest. Das klingt nach dem
heutigen Ministerrat schon anders. Faymann dazu:
„Wir würden nie jemanden beleidigen
und sagen: Vergesst euren Protest. Es ist nicht unsere Aufgabe sie
zurückzustoßen. Auf keinen Fall werden wir aber aufgeben, was wir
zugesagt haben, nämlich das Budget zu konsolidieren. Wir wollen erst
gar nicht in eine Situation wie Irland oder Spanien kommen."
Der Kanzler will sich ansehen, wie viele Personen betroffen sind,
vor allem im unteren Einkommensbereich. Ein weiterer Bereich in dem
es zu Budgeteinsparungen kommt, ist die Infrastruktur. Der neue
Ausbauplan 2011 bis 2016 sieht um 4,3 Milliarden Euro geringere
Investitionen für Straßen- und Schienenausbau vor als bisher
geplant. Vor allem der Linzer Westring wird in Frage gestellt. Dem
Vernehmen nach ist Vizekanzler Pröll damit überhaupt nicht
einverstanden. Er bemüht sich aber um eine Deeskalation der Lage:
„Jetzt lassen wir die Kirche im Dorf.
Es gibt kein Veto, aber Hinweise, wenn es eine haarige politisch
Situation gibt, sind legitim. Deswegen haben wir heute eine Debatte
geführt. Ich bin sicher, dass der Wille aller Beteiligten unter
Einbeziehung der begrenzten Mittel, eine Lösung ergeben wird...