Studien von J. Smucny (2004) und E. Bell (2005) ergaben, dass bei einer akuten Bronchitis eine von Antibiotika unterstützte Therapie
die Genesung keineswegs beschleunigt. Trotzdem verschreiben 80 Prozent der Hausärzte bei Verkühlung Antibiotika zumindest als Unterstützung. Durch die übermäßige Abgabe und
die Einseitigkeit der Wirkung von Antibiotika trat in den letzten
Jahrzehnten das Problem der Resistenz der Erreger in den Vordergrund.
Prim. Univ. Doz. Dr. Christoph Wenisch:
„Antibiotikaresistente
Bakterien haben eine doppelte Sterblichkeit wie nicht resistente
Bakterien. Wenn Sie eine Infektion mit Staphylokokkus Aureus im Blut
haben und dieser ist resistent, dann haben sie eine Chance von 10
Prozent, dass Sie daran sterben. Und wenn sie nicht resistent ist,
dann ist es unter 5 Prozent. Dass kann man für eine ganze Reihe von
Bakterien so durchrechnen."
Dr. Christian Plaue betrachtet
hier komplementäre Therapiemaßnahmen als sinnvoll. Antibiotika
stören nicht nur die Darmflora, die entscheidenden Einfluss auf
unser Immunsystem hat. Sie unterdrücken auch wichtige
Abwehrfunktionen des Körpers, etwa Fieber und Auswurf. Medikamente
sollen aber den Körper unterstützen, damit er selbst die
Infektion schneller überwinden kann. Plaue:
„Atemwegsinfekte sind zu
circa 90% viral bedingt. Das heißt, Antibiotikagabe bei viralen
Infekten hat überhaupt keinen Sinn, hat keine Wirkung und ist daher
sinnlos zu geben...