Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler
Josef Pröll sind in Sachen Lehreranstellung weiterhin geteilter
Meinung. Das zeigte sich auch nach dem heutigen Ministerrat. Faymann
ist strikt gegen eine "Verländerung" der Lehrer. Er sieht
darin eine Aufteilung des Bildungssystem auf die Bundesländer. Das
sieht ÖVP-Chef Pröll naturgemäß anders. Nach dem Konzept der
Volkspartei soll die Durchführungs- und Ausführungsgesetzgebung
weiterhin beim Bund bleiben. Pröll dazu:
„Wir haben seitens der
ÖVP für die Schulverwaltung ein Konzept vorgelegt. Es ist klar,
dass es eine einheitliche Bildungsregion Österreich geben muss. Es
ist undenkbar, dass es unterschiedliche Schultypen oder -ziele in den
Ländern gibt. Alles was an Österreichs Schulen gelehrt wird, muss
Bundessache sein. Das betrifft auch das Dienstrecht und die
Lehrerfortbildung."
Die Länder sollen demnach nur für die Anstellung der Lehrer
zuständig sein. Für Bundeskanzler Faymann ist die Debatte
allerdings beendet. Er will am heutigen Schulgipfel dagegen über
Themen wie Lehrerausbildung, den Ausbau der Neuen Mittelschule oder
dem Ganztagsangebot reden. Er begründet den Nachholbedarf mit den
Ergebnissen der PISA-Bildungsstudien:
„Dort sind in der Regel
die die Besten, welche starke Elemente einer gemeinsamen Schule
haben, kleine Gruppen zur Leistungsförderung und ein hohes Angebot
an ganztägigen Schulformen. Wenn man das schon weiß, so kann man
das auch machen. Das ist der Grund, warum der Schulgipfel diese
Offensivmaßnahmen angeht...