In Österreich leiden geschätzte zehntausend Menschen an Diabetes. Bis zu fünfundzwanzig Prozent der Diabetiker haben eine diabetische Netzhauterkrankung. Dabei ist der Trend steigend. Diabetesbedingte Netzhauterkrankungen entwickeln sich zu einer regelrechten Volkskrankheit und sind gleichzeitig die häufigste Ursache für den schweren Sehverlust im berufstätigen Alter. Dazu Univ.-Prof Dr. Ursula Schmidt-Erfurth, Leiterin der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der Medizinischen Universität Wien:
"Bei Tumorerkrankungen gibt es nicht so große Häufigkeiten, da rechnen wir mit sechzig bis siebzig pro Jahr aber die sind natürlich besonders schwer betroffen. Die Hälfte der Patienten werden an ihrem Augenkrebs sterben. Bei Diabetikern sprechen wir von der häufigsten Volkserkrankung überhaupt. Hier geht's um zehntausende Patienten und wir wissen, dass nach fünfzehn bis zwanzig Jahren ein Großteil der Patienten Netzhautveränderungen haben."
Erfreulich ist, dass im Bereich der Augenheilkunde große Fortschritte in der Forschung gemacht werden. So wird im Dezember eine neue medikamentöse Therapie zugelassen, die laut Ärzten eine neue Ära in der Diabetesbehandlung am Auge einleitet. Die neue Therapie bedeutet eine enorme Lebensqualitätverbesserung für Patienten, denn wo bisher gelasert und Netzhaut zerstört wurde, kann man nun mit einer einfachen Injektion nicht nur die Sehkraft erhalten, sondern sogar verbessern. Dazu Ursula Schmidt-Erfurth:
"Die neuen Forschungsergebnisse ermöglichen es dem Augenarzt, dass man Patienten, die betroffen sind, das Sehvermögen erhält, es wieder verbessert...