Die Grünen kritisieren die
Frauenpolitik der Regierung. Zwei Jahre sind seit Präsentation des
Regierungsprogramms für 2008 bis 2013 vergangen. Die Situation der
Frauen habe sich seit damals keineswegs gebessert. So hat sich die
Zahl der Frauen in Vollzeitarbeit vom dritten Quartal 2009 bis zum
dritten Quartal 2010 um insgesamt 15.700 verringert. Gleichzeitig gab
es 23.600 teilzeitbeschäftigte Frauen mehr. Judith Schwentner,
Frauensprecherin der Grünen zur Bilanz:
„Viele Vorhaben, aber nur wenig oder
eigentlich gar nichts würde entsprechend umgesetzt. Das betrifft
auch die Diskussion zum Ausbau nicht-traditioneller Berufsauswahl von
Frauen. Programme wie MUT und FIT sind mittlerweile eingestellt
worden im letzten Jahr. Das liegt brach. Man sagt, dass man darauf
achtet, dass Genderfragen im Unterricht eine Querschnittsmaterie
werden. Das klingt wenig überzeugend."
Österreich bleibt europäisches
Schlusslicht bei den Einkommensunterschieden zwischen Männern und
Frauen. Weltweit liegt es auf Platz 122 von 134 des Global Gender Gap
Reports. Laut aktuellem Einkommensbericht des Rechnungshofs liegen
die Einkommensunterschiede im Jahr 2009 mit 40 Prozent auf demselben
Niveau wie 1998. Schwentner über die Aussichten:
„Insgesamt nicht vielversprechend.
Das liegt nicht nur an der Frauenministerin, die durchaus einiges
geschafft hat. So wurde ihr Budget nicht gekürzt, und die
Gewaltschutzzentren sind ausreichend finanziert. Aber sie hat sich
nicht gegenüber den Sozialpartnern durchgesetzt...