Die Zahl der Privatkonkurse in
Österreich steigt. 2010 wurden 10.298 Privatinsolvenzverfahren
geführt. Das sind um 683 beziehungsweise 7,1 Prozent mehr als noch
im Jahr zuvor. Leicht gestiegen, und zwar um 0,3 Prozent, ist auch
die Anzahl der Schuldenregulierungsverfahren. Diese Zahlen
präsentiert heute der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). Mag.
Wolfgang Hrobar vom AKV erklärt warum sich dieser Trend auch heuer
fortsetzen wird:
„Wir wissen, dass eifrig an der
Steuerschraube gedreht wurde. 40 Prozent der Budgetsanierung erfolgen
einnahmenseitig. Das heißt mehr Abgaben und Steuern. Es ist außerdem
nicht abzusehen ob die Banken die Belastungen durch die
Stabilitätsabgabe nicht weitergeben werden. Zusätzlich kann es auch
sein, dass die erhöhten Kapitalanforderungen, Stichwort Basel 3,
nicht vorgezogen werden, und dann auch an die Kunden übergewälzt
werden."
Positive Nachrichten gibt es dafür
auf Seite der Unternehmen. Bei den Unternehmensinsolvenzen gibt es
eine Verringerung von 515 Fällen auf 6.368 Verfahren. Das ist ein
Rückgang von 8,5 Prozent. Auch waren weniger Dienstnehmer betroffen.
Hier ging die Anzahl sogar um 18 Prozent zurück. Gestiegen sind
jedoch die Insolvenzverbindlichkeiten. Sie betrugen 5,9 Milliarden
Euro und waren damit um rund 10 Prozent höher als im Vorjahr. Das
hat für Hrobar allerdings eine spezielle Ursache:
„Dieser Anstieg ist primär auf die
A-TEC Gruppe zurückzuführen. Wobei beim Schuldner der Holding
letztendlich 81 Gläubiger ihre Ansprüche angemeldet haben...