Wenn es nach dem grünen Nationalrat
Peter Pilz geht, dann stehen Peter Westenthaler und Karl-Heinz
Grasser Anklagen wegen Amtsmissbrauch und Anstiftung dazu ins Haus.
Im Jahr 2003 wurde ein Finanzloch beim Österreichischen Fußballbund
(ÖFB) mit einem eigens dafür geschaffenen
"Budgetüberschreitungsgesetz" repariert. Das Geld wurde
der Unterstützung von heimischen Nachwuchsspielern gewidmet.
Tatsächlich soll die Summe aber dafür verwendet worden sein, um die
Bundesliga-Schulden zu bezahlen. Pilz verweist auf Unterlagen, die
ihm vorliegen. Sie sollen zeigen, wie das Vorgehen vom damaligen
Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler und dem Finanzminister
Grasser, abgesegnet wurde. Pilz dazu:
„Bevor das gefälscht Budget dem
Nationalrat zugeteilt wurde, ist es zwischen Westenthaler und Grasser
vereinbart worden. Damit ist klar wer Amtsmissbrauch und die
Anstiftung begangen hat - Peter Westenthaler und Karl-Heinz Grasser."
Amtsmissbrauch oder Anstiftung zu
Amtsmissbrauch werden mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet. Laut Pilz
dokumentieren die Unterlagen weitere Beteiligte. So soll neben dem
ehemaligen Finanzminister auch Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
von der dubiosen Geldtransaktion gewusst haben. Entsprechende E-Mails
und zahlreiche Unterlagen sollen all das beweisen. Pilz über das
Besondere des Falles:
„Das ist die erste Grasser-Affäre
mit einer geschlossenen Beweiskette. Meiner Meinung liegt alles vor,
was zu einer Anklage benötigt wird - Delikt, Täter, als der
Tatverdächtige, Beitragstatverdächtige, Motiv, Mittäter und der
Schaden...