745 rassistische Vorfälle wurden 2010
dem Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA)
gemeldet. Diese Zahlen präsentiert ZARA heute anlässlich des
internationalen Tag gegen Rassismus. Das ist zwar ein leichter
Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (798), doch beruhen die Zahlen nur
auf freiwilligen Meldungen, so dass auf die wahre Anzahl
rassistischer Vorfälle nicht geschlossen werden kann. Allerdings
lassen die Art und Weise der Vorfälle Rückschlüsse zu. Claudia
Schäfer, Sprecherin ZARA, über die Tendenzen:
„Wir können anhand dieser Fälle
folgend Tendenzen feststellen. Es gibt häufiger Fälle wo Frauen mit
Kopftüchern diskriminiert und beschimpft werden, auch am
Arbeitsmarkt. Immer öfter werden auch Kinder rassistisch beschimpft.
Im Internet nehmen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit überhand. Das
sieht man bei einem Blick auf unmoderierte Foren. Hier gibt es auch
Drohungen wie etwa: „Das Einzige was hier hilft ist, Mauthausen
wiedereröffnen und das Gesindel dort aufhängen als Warnung für das
andere Gesindel."
In einem der vielen Fälle von
Diskriminierung am Arbeitsplatz wurde eine Muslimin dazu gedrängt
einer Kündigung zuzustimmen. Sie hatte sich dazu entschlossen ein
Kopftuch zu tragen. Nach Intervention von ZARA arbeitet die Frau
wieder an ihrem alten Arbeitsplatz. Der Anstieg von Beschimpfungen
und Diskriminierungen bei Frauen mit Kopftuch hat für Wolfgang
Zimmer, Leiter der ZARA-Beratungsstelle, zwei Ursachen:
„Es ist so, dass Kinder der zweiten
und dritten Generation jetzt ihre Ausbildung beendet haben, ein
Studium haben...