Vor fast genau fünfundzwanzig Jahren, am 26. April 1986, explodierte der Reaktor im Atomkraftwerk Tschernobyl. Anatoly N. Tkachuk war mitten in der Strahlenhölle. Als für die Sicherheit verantwortlicher KGB-Offizier begab er sich mit drei anderen Männern in das Innere des Sarkophags, um den Zustand des Reaktors zu erforschen und so weitere Katastrophen abwenden zu können. Nie wieder sind Menschen so tief in den Reaktor vorgedrungen. Dabei hat Tkachuk als einziger überlebt. Nun bricht der Ex-Offizier sein Schweigen und veröffentlicht ein Buch. „Ich war im Sarkophag von Tschernobyl – der Bericht des Überlebenden“ ist ein fesselnder Tatsachenbericht aus dem Innersten des atomaren Infernos, aber auch aus dem Innersten eines Menschen, der das Überleben der Welt höher bewerte als das eigene. Dazu Anatoly N. Tkachuk:
"Nach der Explosion betrug die Strahlung bis zu vierzigtausend Röntgen pro Stunde. Wir mussten in das Innere des Sarkophages, um festzustellen, welche Prozesse dort abliefen und um zu verhindern, dass die verbliebene Konstruktion einstürzte. Alle Liquidatoren arbeiteten unter den gleichen Bedingungen. Sie alle haben darauf gewartet, dass irgendwann einmal die tödliche Kontamination eintrifft. Wir waren damals vier Leute und heute bin ich der einzige Überlebende.“
Im Zentrum von Tkachuks Buch steht die Gratwanderung zwischen Wahrheit und Verschweigen, zwischen Tod und Überleben. Anatoly N. Tkachuk berichtet in seinem Buch über die bürokratischen Missstände von damals, über den Selbsterhaltungstrieb von Systemen und die Unterdrückung von Wahrheit...